Ein „halber Shanghaier“ und seine 30-jährige China-Geschichte
Seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland hat sich der gegenseitige Austausch stetig intensiviert. Viele in China lebende Deutsche gelten auch als Zeuge für die rasante Entwicklung Chinas, dazu gehört auch Christian Sommer, CEO und Vorstandsvorsitzender vom German Centre Shanghai.
In Anlehnung an seinen deutschen Namen hat er sich den chinesischen Namen „Xia Jian’an (chinesisch: 夏建安) gegeben. Der chinesische Familienname „Xia“ bedeutet nämlich „Sommer“.
Christian Sommer, CEO und Vorstandsvorsitzender vom German Centre Shanghai [Fotoquelle: German Centre Shanghai]
Dank Chinas Reform- und Öffnungspolitik im vergangenen Jahrhundert sind Volkswagen, Siemens, BASF und andere weltweit führende Unternehmen in den chinesischen Markt eingetreten. Während diese Großunternehmen zur Markterschließung fähig waren, war es den Kleinst-, kleinen und Mittelunternehmen deutlich schwieriger, sich in China zu etablieren.
Vor diesem Hintergrund gründete die Bayerische Landesbank das erste German Centre in China - German Centre Shanghai. Das German Centre ist somit zur Plattform für die deutschen Kleinst-, kleinen und Mittelunternehmen geworden, um China kennen zu lernen und auf dem chinesischen Markt Fuß zu fassen.
Sommers Verbindung zur Stadt Shanghai ist auf seine mutige Entscheidung zurückzuführen. Anfang der 1990er Jahre kam er nach seinem Studienabschluss für ein Praktikum nach China.
„Damals hielten mich viele für verrückt“, erinnerte sich Sommer. „Aber ich war fest davon überzeugt, dass ich ein aufstrebendes großes östliches Land beobachten würde, was als einmalige Gelegenheit gilt. Selbst wenn mir meine Chinareise erfolglos verlaufen sollte, wäre sie ein unvergessliches Erlebnis.“
Shanghai im letzten Jahrhundert [Fotoquelle: VCG]
Shanghai in der heutigen Zeit [Fotoquelle: Qian Fengnan]
Im Jahr 1995 wurde das German Centre auf dem Gelände der Tongji-Universität gegründet. Christian Sommer war auch einer der ersten Mitarbeiter. 2005 ist das German Centre nach Pudong New Area umgezogen und hat ein brandneues Kapitel aufgeschlagen. Dort fühlte Sommer sich wie zuhause.
Sommer ist ebenfalls ein begeisterter Sportler. China Medien Group hat vorher einen Dokumentarfilm über ihn gedreht, im dem er Tischtennis mit einigen Kindern im German Centre spielt. „Wir bieten nicht nur Büros an, sondern engagieren uns auch für den Aufbau einer lebendigen Community“, stellte er vor. „Wir hoffen, dass die chinesischen und ausländischen Geschäftsleute durch Sport ein Beruf- und Kontaktnetzwerk pflegen können.“
Als Junger war Christian Sommer als Fußballspieler [Fotoquelle: VCG]
Jedes Jahr arbeitet das German Centre mit AHK zusammen, um Jobmessen zu veranstalten und der jungen Generation Karrieremöglichkeiten anzubieten. „Genau so wie ich. Dank dieser Chance bin ich jetzt ein Mann, der Shanghaier Dialekt sprechen kann.“ Sommer hat eine Shanghaier Ehefrau und beherrscht schon den lokalen Dialekt.
Christian Sommer nutzte die letzten 30 Jahre, um eine faszinierende Geschichte in China zu schreiben. Unter seiner Leitung dient das German Centre nicht nur als eine Institution, sondern auch als ein Bindeglied, das die Kulturen der beiden Länder in Verbindung bringt, das die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland in der Wirtschaft und dem Handel sowie das spannende Leben der Deutschen in China widerspiegelt.
Quellen: Shanghai Observer, German Centre, Xinmin