Bayer sieht enorme Marktchancen in China
Das deutsche Life-Science-Unternehmen bleibt zuversichtlich hinsichtlich des Marktpotenzials in China.

Besucher schauen sich Produkte des deutschen Life-Science-Unternehmens Bayer an dessen Ausstellungsstand während der 7. CIIE, 5. November 2024, an. [Foto zur Verfügung gestellt von China Daily]
Angesichts der enormen Chancen in den Bereichen Elektrifizierung, Gesundheitswesen und Landwirtschaft sei das deutsche Life-Science-Unternehmen Bayer zuversichtlich bezüglich des Marktpotenzials in China während des kommenden 15. Fünfjahresplans (2026–2030) und werde weiterhin in diese Bereiche investieren, so ein Manager des Unternehmens.
Matthias Berninger, Exekutiv-Vizepräsident und Leiter für Öffentlichkeitsarbeit, Nachhaltigkeit und Sicherheit bei Bayer, sagte: „Auch wenn der chinesische Markt vom Handelskrieg betroffen ist, sind seine Aussichten dennoch vielversprechend. Erstens ist China für die meisten Länder der wichtigste Exportpartner und seit langem ein bevorzugter Partner für viele Länder weltweit. Tatsächlich hat kein Land mehr Exportziele als China.“
„Zweitens bleibt China ein großer Markt mit einer Bevölkerung, die nach wie vor eine starke Nachfrage hat. Neben den wirtschaftlich führenden Regionen gibt es in China auch viele Teile, die noch Aufholbedarf haben, sodass es eine große Binnennachfrage besteht. Drittens ist kein Land in der Elektrifizierung so weit fortgeschritten wie China. Das Wachstum des Strombedarfs in China ist größer als irgendwo sonst auf der Welt, was eine Grundlage für den Erfolg bildet.“
„Ich habe Chinas Wachstum und seine Errungenschaften im Bereich der erneuerbaren Energien während meiner gesamten beruflichen Laufbahn beobachtet, und es ist wirklich beruhigend zu sehen, wie die Elektrifizierung in China voranschreitet“, sagte er.
Statistiken des China Electricity Council zufolge erreichte Chinas Elektrifizierungsrate im Jahr 2024 28,8 Prozent, was einem Anstieg von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, und übertraf damit die großen Industrienationen in Europa und Nordamerika. Es wurde erwartet, dass diese Zahl bis 2030 auf 35 Prozent steigen würde.
Berninger erwähnte auch Chinas Innovationskraft. „China ist eine Innovationsmacht. Das Klischee, dass das Land nur bestehende Konzepte kopieren und einfügen würde, ist völlig falsch. China hat stets kontinuierlich Innovationen hervorgebracht.“
„In den vergangenen zwei Jahren hat China enorme Fortschritte gemacht. Das Land ist nicht dominant, aber wirklich stark. Wir sehen dies im Pharmabereich, wo die von China vorangetriebenen Innovationen für globale Pharmaunternehmen wie Bayer sehr attraktiv werden. Die rasante Entwicklung der Start-ups ist wirklich erstaunlich. Wir haben ein Co. Lab gegründet, in dem Start-ups mit unseren Wissenschaftlern zusammenarbeiten können. Ich glaube, dass die Kooperation von Bayer mit chinesischen Innovatoren im Pharmabereich enorme Chancen eröffnen wird“, sagte Berninger.
Im September 2024 eröffnete Bayer das Bayer Co. Lab Shanghai als Teil seines globalen Netzwerks von Inkubatoren für Biowissenschaften, zu dem auch weitere Standorte in den Vereinigten Staaten, Japan und Deutschland gehören. Das Co. Lab bietet chinesischen Start-ups exklusive Räumlichkeiten und maßgeschneiderte Unterstützungsleistungen, fördert offene Innovation und Zusammenarbeit im Biotech-Ökosystem und unterstreicht sein Engagement für lokale Forschung, Entwicklung und Innovation entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Der Manager sieht auch große Chancen hinsichtlich Chinas Landwirtschaft. „Wir teilen landwirtschaftliche Innovationen mit China. Durch die Zusammenarbeit hat China das Potenzial, nicht nur ein führendes Land beispielsweise im Maisanbau in Bezug auf die Anbaufläche zu werden, sondern auch in Bezug auf den Ertrag und die Produktion. Gemeinsam mit lokalen Züchtern und Unternehmen können wir die besten Saatgutsorten, die weltweit angebaut werden können, nach China bringen.“
Im Jahr 2021 startete Bayer in China das globale Projekt für nachhaltige Landwirtschaft „Bayer ForwardFarming“. Das Projekt basiert auf dem Konzept der regenerativen Landwirtschaft, bei dem mit Hilfe von Technologie die Produktionseffizienz von Nutzpflanzen gesteigert und gleichzeitig die Ökologie des Bodens wiederhergestellt wird. Derzeit gibt es weltweit rund 20 Bayer ForwardFarms, darunter drei in China – in der Provinz Jilin, in Shanghai und in Beijing, wo jeweils Mais, Gemüse und Reis angebaut werden.
„Ich bin sehr optimistisch, dass China einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen auf globaler Ebene leisten wird. Das gilt für die nachhaltige Entwicklung, aber auch für das Gesundheitssystem.
Die Fortschritte, die ich in China gesehen habe, bestärken mich in der Überzeugung, dass wir das Recht haben, mitzuspielen, und dass wir zu den Erfolgen Chinas beitragen können. Wir sind auf jeden Fall entschlossen, weiterhin hier zu investieren“, sagte er.
Quelle: chinadaily.com.cn