IBLAC-Einblick: Deutsche Unternehmen verstärken ihr Engagement in Shanghai
Shanghai, die Stadt mit der höchsten Konzentration an regionalen Hauptquartieren der multinationalen Konzerne auf dem chinesischen Festland, hat sich nicht nur als Absatzmarkt, sondern auch als globale Innovationsquelle etabliert.
Deutsche Unternehmen wie Boehringer Ingelheim und Adidas verstärken ihr Engagement auf dem chinesischen Markt und nutzen den Standort für ihre globalen Produkteinführungen.
Boehringer Ingelheim treibt seine Lokalisierung durch verstärkte Investitionen voran
Das deutsche Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim kündigte am Montag die Lokalisierung der Produktion seines hypoglykämischen Medikaments Linagliptin in Shanghai an.
„Shanghai ist ein Vorreiter der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik, und die Pudong New Area ist der Ausgangspunkt unserer China-Strategie“, sagte Mohammed Tawil, CEO des Unternehmens.
Die lokalisierte Produktion soll die Stabilität der Lieferkette und die Verfügbarkeit der Arzneimittel auf dem chinesischen Markt verbessern und die Position der Stadt Shanghai als Versorgungsknotenpunkt für die Asien-Pazifik-Region stärken.
Dieser deutsche Pharmariese plant, in den kommenden fünf Jahren mehr als 5 Milliarden Yuan (ca. 702 Millionen US-Dollar) in Forschung und Entwicklung in China zu investieren. Der Fokus liegt auf den Bereichen Stoffwechsel, Entzündungen, Augengesundheit und Onkologie.
Durch diese Schlüsselstrategie sollen neue Produkte und Indikationen in China zeitgleich mit oder sogar vor der globalen Zulassung eingeführt werden.
Adidas: Shanghai als globale Plattform für Produkteinführungen
Adidas-CEO Bjørn Gulden betonte nach seinem Besuch in Shanghai die einzigartige Rolle der Stadt, nämlich dass Shanghai nicht nur eine Basis für die Produktion, sondern auch ein Drehkreuz für die Versorgung globaler Märkte sei. Daher sei es eine richtige Entscheidung, Shanghai als Plattform für globale Produkteinführungen zu wählen.
Laut dem Geschäftsbericht von Adidas für das erste Halbjahr 2025 steuerte der Raum Greater China 1,827 Milliarden Euro zum Umsatz bei, was einem Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Gulden verwies auf das anhaltende Potenzial des chinesischen Marktes, der bereits etwa 15 Prozent zum globalen Umsatz beitrage.
„Wir haben Shanghai in unser globales Netzwerk von Kreativzentren integriert und es damit auf eine Stufe mit unseren Zentren in Städten wie New York, Chicago, Paris und Los Angeles gestellt“, sagte Gulden.
In Bezug auf Innovation merkte er an, dass Produkte früher in Europa und Amerika entworfen, in China hergestellt und exportiert worden seien, während heute 60 Prozent der in China verkauften Produkte im Inland entworfen und 95 Prozent lokal bezogen und produziert werden.
Quelle: Shanghai Observer