Mercedes-Chef: Das Unternehmen braucht „Sinisierung“
Wer in China nur seine Produkte verkaufen will, verpasst die Zukunft. Wer im Gegenteil versteht, was die Chinesen wollen, gestaltet die Zukunft mit.
So sieht das Entwicklungsziel von Mercedes-Benz aus.
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Ola Källenius, Präsident des Verbands der Europäischen Autohersteller und Vorstandsvorsitzender des deutschen Autokonzerns Mercedes-Benz, sagte bei einem Interview während der IAA Mobility 2025 in München, dass das Entwicklungsziel des Unternehmens durch eine stärkere „Sinisierung“ geprägt werde.
Er wies auch darauf hin, dass das Unternehmen in China eine langfristige Perspektive verfolge und seine Investitionen in die Forschung und Entwicklung konsequent verstärke.
Für Mercedes-Benz gilt die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft als einer der wichtigsten Märkte und ein bedeutender Standort für seine globale Forschung, Entwicklung und Innovation.
Um die chinesischen Kunden besser bedienen zu können, treibt dieser deutsche Autohersteller seine Initiative der Lokalisierung kontinuierlich voran. Von der Gründung des Joint Ventures über die Erhöhung der F&E-Investitionen bis zur Einrichtung des F&E-Zentrums in Shanghai, ist China bereits zu einem bedeutenden Bestandteil des globalen F&E-Ökosystems des Unternehmens geworden.
„Die innovativen Produkte und Technologien, die wir in Zusammenarbeit mit unseren chinesischen Partnern entwickelten, erfüllen nicht nur die Bedürfnisse der chinesischen Kunden, sondern tragen auch zur Erschließung der globalen Märkte bei“, so Källenius.
Seiner Ansicht nach sind die chinesischen Kunden durch eine offene Denkweise gekennzeichnet und haben die Bereitschaft, neue Technologien anzunehmen, was den Innovationsprozess von Benz deutlich vorangetrieben habe.
„In den Augen der Chinesen sind die Autos weit mehr als nur Fahrzeuge, nämlich auch bewegende Büros und Unterhaltungszentren. Wir integrieren diese Anforderungen in unsere Forschung und Entwicklung und liefern Produkte, die den Erwartungen der Kunden besser entsprechen.“
Die Sinisierungsinitiative ist nicht nur eine Marktstrategie, sondern auch ein zukunftsweisender Ansatz. Källenius betonte, dass China über herausragende industrielle Talente und ein dynamisches Innovationsökosystem verfüge.
„Jede Interaktion mit unserem chinesischen Team ist äußerst aufschlussreich. Ihre Fleißigkeit und ihr unerschütterliches Engagement sind bewundernswert. In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir wertvolle Erfahrungen gesammelt und herausragende Talente angezogen. Der chinesische Erfindergeist hat maßgeblich zur Entwicklung eines überlegenen Mercedes-Benz beigetragen“, erklärte er.
Er fügte hinzu, dass die „Sinisierung“ von Mercedes-Benz nicht nur den stetigen Fortschritt des Unternehmens in China sicherstelle, sondern auch als wichtiger Anker für die Zukunft inmitten des globalen Wandels der Automobilindustrie diene.
Quelle: Xinhua