Deutscher Automobilexperte: China ist unverzichtbarer Partner für Europas Automobilwende
Die Automobilwende in Europa ist in vollem Gange. Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR, betonte die Bedeutung der Kooperation mit China.
Foto: IC
Die globale Automobilindustrie sei auf Offenheit und Zusammenarbeit angewiesen, betonte Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research (CAR) in Bochum, im Vorfeld der IAA Mobility in München.
Zwischen Europa und China habe sich bereits ein bedeutender Austausch- und Kooperationsmechanismus etabliert – „nicht nur eine Win-Win-Situation, sondern auch ein Schlüsselmotor für den Branchenwandel“, so der Automobilexperte.
„Europa und China treiben die industrielle Transformation aktiv voran“, erklärte Dudenhöffer. Europa brauche China, da chinesische Unternehmen deutliche Stärken in den Bereichen der Digitalisierung und intelligenten Technologien aufweisen und damit die Entwicklung von intelligenten Fahrzeugen vorantreiben.
An der diesjährigen IAA Mobility, die vom 9. bis 14. September in München stattfindet, nehmen mehr als 100 chinesische Unternehmen teil.
Dudenhöffer zeigte sich besonders gespannt auf die Präsentationen der chinesischen Technologien in den Bereichen der Digitalisierung, des autonomen Fahrens und der intelligenten Cockpits. Diese Technologien gelten als Schlüsselelemente für die „moderne, digitale und intelligente“ Zukunft der Automobilindustrie.
„Europäische Zulieferer haben umfangreiche Erfahrungen in der Fahrzeugherstellung und Markenentwicklung, während chinesische Unternehmen in den Bereichen der Digitalisierung, Softwareentwicklung und autonomen Fahrtechnologie stark sind“, analysierte Dudenhöffer.
„Langfristig gesehen ist eine verstärkte Kooperation mit China entscheidend. Wir können nicht nur von chinesischen Innovationen lernen und mehr innovative Produkte auf den Markt bringen, sondern auch von Chinas Erfahrungen in den Bereichen der Kostenkontrolle und langfristigen Planung profitieren.“
Die vollständige Lieferkette und die hohe Industriekonzentration in China haben deutsche Automobilhersteller in den vergangenen Jahren dazu veranlasst, ihre Produktionskapazitäten vor Ort kontinuierlich auszubauen. Im Vergleich zu China fehle es der deutschen Automobilindustrie an Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere in Bezug auf die Kosten, so Dudenhöffer.
„Der Schlüssel zur Lösung der Probleme der europäischen Autoindustrie liegt darin, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern“, so der Ökonom. „China produziert E-Autos auf einer effizienteren Weise und mit größeren Kostenvorteilen. Wir müssen uns darauf einstellen.“
China sei der weltgrößte Automobilmarkt mit enormem Einfluss, betonte Dudenhöffer. Im Gegensatz zu den relativ gesättigten Märkten in den USA und der EU wachse der chinesische Markt weiter. „Skaleneffekte sind für die Automobilindustrie entscheidend, und der chinesische Markt ist ebenso wichtig für unsere Automobilhersteller und -zulieferer. Noch bemerkenswerter: Asien, insbesondere China, ist die Zukunft der industriellen Transformation.“
Nur Offenheit könne die positive Entwicklung und erfolgreiche Transformation der globalen Automobilindustrie vorantreiben, so Dudenhöffers Fazit. China sei ein unverzichtbarer Partner für Europa auf dem Weg zur Elektrifizierung und Digitalisierung des Automobilsektors.
Quelle des Ausgangstextes: Xinhua