Schiedsgerichtsbarkeit in Shanghai: Ein „Shanghai-Weg“ zur Beilegung internationaler Unternehmensstreitigkeiten
Richard Nie, General Counsel von Schaeffler Greater China und Schiedsrichter bei der Internationalen Schiedskommission für Wirtschaft und Handel in Shanghai (Internationales Zentrum der Schiedsgerichtsbarkeit in Shanghai). [Foto: Jiefang Daily]
Ob ein Geschäftsumfeld gut ist, entscheidet das Urteil der Unternehmen. Richard Nie, General Counsel von Schaeffler Greater China und Schiedsrichter bei der Internationalen Schiedskommission für Wirtschaft und Handel in Shanghai (Internationales Zentrum der Schiedsgerichtsbarkeit in Shanghai), bringt zum Ausdruck: „Für den Aufbau eines rechtsstaatlichen Geschäftsumfeldes in allen Aspekten ist ein hochwertiges Angebot an schiedsgerichtlichen Dienstleistungen unerlässlich.“
Der nachhaltige Betrieb von multinationalen Unternehmen in China erfordert eine effektive Lösung von Handelsstreitigkeiten. Vor 20 Jahren gründete Schaeffler seinen regionalen Hauptsitz in Shanghai und hat seitdem die kontinuierliche Optimierung des Geschäftsumfeldes der Stadt miterlebt. „Vor einigen Jahren wurde ein komplexer, branchenspezifischer Lieferkettenstreit zwischen Schaeffler und einem Zulieferer gemäß der Schiedsvereinbarung bei einer Shanghaier Schiedsinstitution eingereicht. Als Leiter der Rechtsabteilung des Unternehmens war ich in den gesamten Prozess eingebunden“, erklärt Nie. „Das Schiedsgericht überzeugte durch Effizienz und Qualität und verkörperte den ‚kundenorientierten‘ Ansatz der Institution. Die Parteien erzielten schließlich eine Vergleichslösung.“
Foto: Jiefang Daily
Aus Sicht von Richard Nie erfreut sich die Schiedsgerichtsbarkeit bei multinationalen Unternehmen großer Beliebtheit, weil sie den Willen der Parteien voll respektiert und zudem effizient, professionell, vertraulich sowie mit endgültigen und bindenden Entscheidungen aufwartet, und international vollstreckbar sind. Das Schiedsverfahren ist ein zentraler Bewertungspunkt im Bewertungssystem für das neue Geschäftsumfeld der Weltbank unter dem Kriterium „Beilegung von Handelsstreitigkeiten“. Ob eine Schiedsinstitution oder ein Schiedsrichter gewählt wird, spiegelt letztlich das Vertrauen der Marktakteure in das langfristige Geschäftsumfeld am Schiedsort wider.
Als Leiter der Rechtsabteilung eines multinationalen Unternehmens und aktiver Schiedsrichter stellt Nie eine klare Tendenz fest: Internationale Unternehmen bevorzugen zunehmend Shanghai als Schiedsort, da die Metropole mittlerweile zu den zehn beliebtesten Schiedsstandorten weltweit zählt und über konzentrierte, reichhaltige Schiedsressourcen sowie ein führendes Maß an Internationalität verfügt. Die Schiedsinstitutionen Shanghais, so Nies Beobachtung, orientieren sich offen und inklusiv an internationalen Standards, während sie gleichzeitig den einzigartigen „Shanghai-Weg“ weiterentwickeln.
Quelle: Shanghai Observer, kompiliert mit wichtigen Änderungen