Österreichisches Technologieunternehmen setzt trotz globaler Unsicherheiten auf China
In der Werkhalle der Fabrik in der Xinzhuang-Industriezone von AT&S arbeiten die Anlagen rund um die Uhr mit Mikrometer-Präzision an HDI-Leiterplatten und substratähnlichen Leiterplatten für Mobilgeräte sowie Automobilelektronik. [Foto: Shanghai Observer]
Smartphones, AR-Brillen, Neue-Energie-Fahrzeuge – hinter diesen vertrauten Anwendungen steckt Technologie eines Unternehmens: die Austria Technologie & Systemtechnik AG (AT&S). Als europäischer Marktführer für Halbleiter-Substrate und High-End-Leiterplatten ist der Konzern zugleich der größte österreichische Investor in China.
Am letzten Mittwoch verkündete das in der Xinzhuang-Industriezone des Bezirks Minhang in Shanghai ansässige Unternehmen, trotz der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten im Jahr 2024 weiteres Wachstum auf dem chinesischen Markt erzielt zu haben – mit höheren Zuwachsraten als im globalen Durchschnitt. Gleichzeitig gab AT&S den Bau eines neuen Optik-Modul-Werks im Bezirk Minhang bekannt, um in den Bereich der KI-Infrastruktur zu expandieren.
Seit über 20 Jahren ist AT&S in China präsent: Die Produktionsstätten in Shanghai (2001) und Chongqing (2011) bilden das Rückgrat des Unternehmens.
In den hochautomatisierten Werkhallen der Fabrik in der Xinzhuang-Industriezone arbeiten Roboterarme rund um die Uhr mit Mikrometer-Präzision an HDI-Leiterplatten und Substrat-ähnlichen Boards für Mobilgeräte sowie Automobilelektronik. Zu den Kunden zählen globale führende Hersteller von Smartphones, Chips, Servern, Basisstationen und Premium-Unterhaltungselektronik.
Der weltweite Boom generativer KI treibt die Nachfrage nach Hochleistungsrechenchips. „Chinas Bestreben nach Halbleiter-Souveränität ist ein technologischer Wendepunkt, der Unternehmen wie AT&S enorme Kooperationschancen eröffnet“, betonte Zhu Jinping, Vorstandsvorsitzender von AT&S China. Man werde die Zusammenarbeit mit chinesischen Halbleiterherstellern in den Bereichen High-End-Verpackung, Materialentwicklung und Qualitätstests vertiefen, um lokale Innovationen besser zu unterstützen.
Auch Chinas Elektrofahrzeug-Branche beschert AT&S neue Geschäftsfelder: HDI-Leiterplatten des Konzerns kommen in Batteriemanagementsystemen, Infotainment-Systemen und Chips für autonomes Fahren zum Einsatz.
„Der Servicegeist des Bezirks Minhang ist exzellent – die All-in-One-Regierungsdienstleistungen bieten effiziente Unterstützung, um komplexe internationale Herausforderungen zu meistern“, so Zhu. Mit dem geplanten Optik-Modul-Werk im Bezirk Minhang unterstreicht AT&S seine Technologieführerschaft in KI-relevanter Infrastruktur.
Bis zum Geschäftsjahr 2026/27 peilt AT&S einen globalen Umsatz von 2,1 bis 2,4 Milliarden Euro an, wobei China weiterhin der „Hauptwachstumstreiber“ bleibt. „China ist der Angelpunkt unserer globalen Strategie“, erklärte Zhu. Trotz des Kapazitätsausbaus im Ausland bleibe China der größte Einzelmarkt. Geplant sind weitere Investitionen in lokale Produktionstechnologien, F&E-Kapazitäten und Lieferkettenoptimierung, um angesichts volatiler geopolitischer Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben.
Quelle: Shanghai Observer