Deutsche Chemiekonzern Röhm setzt trotz globaler Unsicherheiten verstärkt auf China

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Die Produktionsgelände von Röhm im Chemieindustriepark in Shanghai. [Foto: Shanghai Observer]

In China fährt heute jedes vierte Auto mit Scheinwerfermaterial des deutschen Chemiekonzerns Röhm. Das Unternehmen, das seit fast 100 Jahren Spezialchemikalien produziert, hat seine Präsenz in Shanghai trotz globaler Handelsunsicherheiten weiter ausgebaut. 2009 startete Röhm im Chemieindustriepark in Shanghai eine integrierte Produktionsanlage für Methacrylat – heute ein Komplex mit jährlicher Kapazität von 100.000 Tonnen, der Methylmethacrylat (MMA), Spezialester und PMMA-Formmassen herstellt.

Lokalisierung als Erfolgsstrategie

„Angesichts von ‚Schwarzen Schwänen‘ in der Weltwirtschaft halten wir konsequent an unserem China-Kurs in Shanghai fest“, betonte Li Dejun, Asien-Leiter der Methacrylat-Sparte bei Röhm. Das Unternehmen investiere weiter in Standorterweiterungen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

Im Chemieindustriepark in Shanghai erstreckt sich Röhms Produktionsgelände über 100.000 Quadratmeter – mit Anlagen für Methyl-tert-butylether, Methacrylate, Spezialmonomere und Polymere. „Unsere Produkte sind unsichtbar, aber allgegenwärtig“, erklärte Vizepräsident Zhao Jiaping. Von Autoscheinwerfern über Flugzeugfenster bis zu Nagellack: MMA-basierte Werkstoffe wie Plexiglas prägen die Anwendung moderner Materialien.

Technologie treibt Wachstum

Chinas Boom bei New Energy Vehicles (NEV) beflügelt das Geschäft: „Moderne durchgängige Lichtleisten erhöhen Anforderungen an Materialien und fordern höchste Präzision“, so Li. Für Chinas Automarktführer entwickelte Röhm maßgeschneiderte Lösungen – etwa tiefgraue PMMA-Formmassen für die aerodynamischen Heckleuchten des Elektro-Sportwagens Zhiji L7 oder lichtdurchlässige Markierungen für den neuen Buick GL8 Plug-in-Hybrid.

„Der E-Auto-Sektor sorgt für zweistellige Wachstumsraten“, sagt Li. 30 Prozent von Röhms globalem Umsatz stammen bereits aus Asien. Ein neues PMMA-Werk wurde 2023 in Shanghai eröffnet.

China als strategischer Anker

Trotz geopolitischer Spannungen bleibt China die Drehscheibe: „Shanghais Behörden unterstützten uns proaktiv bei Herausforderungen in der Lieferkette“, lobte Li. Die Clusterbildung im Chemieindustriepark, grüne Industriepolitik und die lokale Technologieentwicklung stärkten die Wettbewerbsfähigkeit.

Mit kompletter Wertschöpfungskette vor Ort – von der Rohstoffproduktion bis zum Anwendungszentrum – sieht sich Röhm für globale Turbulenzen gewappnet. Mit den neuen Produktionslinien soll das Unternehmen künftig noch agiler auf Markttrends reagieren.

 

Quelle: Shanghai Observer, kompiliert mit wichtigen Änderungen