Deutsches Pharmakonzern bleibt zuversichtlich für den Markt in Shanghai
Mit einer Investition von 2,04 Milliarden RMB baut der Schweizer Pharmakonzern Roche im Zhangjiang-Gebiet in Shanghai weiter aus und errichtet dort eine neue biopharmazeutische Produktionsstätte. Dies ist kein Einzelfall: Wie Journalisten kürzlich bei mehreren Mitgliedsunternehmen des Internationalen Beirates der Wirtschaftsführer für den Bürgermeister von Shanghai (International Business Leaders' Advisory Council for the Mayor of Shanghai, abgekürzt IBLAC) feststellten, planen diese globalen Marktführer, ihre Präsenz in China weiter zu verstärken und den chinesischen Markt intensiver zu erschließen.
Vor 36 Jahren, im Oktober 1989, fand in Shanghai die Gründungsversammlung des IBLAC statt. Damals nahmen zahlreiche ausländische Unternehmer an dem Treffen teil und begründeten damit die Tradition des jährlichen Dialogs zwischen Wirtschaftsführern und dem Shanghaier Bürgermeister. Seitdem hat sich viel getan: Von den aktuell 44 Mitgliedsunternehmen des IBLAC-Treffens stehen heute 20 auf der Fortune Global 500-Liste 2024. Die Gesamtmarktwert dieser Unternehmen beläuft sich auf über 3,2 Billionen US-Dollar, und ihre jährlichen Steuerzahlungen in Shanghai betragen rund 35 Milliarden RMB.
Internationale Unternehmer, die am IBLAC-Treffen teilnehmen, besuchen am 21. September 2024 den Shanghaier Ostmuseum. [Foto: Jiefang Daily]
Dieses Jahr markiert das 30-jährige Jubiläum der Präsenz von Boehringer Ingelheim in China, der ein wichtiger Teilnehmer des LBLAC-Treffens ist. Auf der Nanjing-Weststraße befinden sich der Greater-China-Hauptsitz dieses deutschen Pharmakonzerns sowie sein Digitales Innovationslabor – das einzige seiner Art außerhalb des Stammhauses in Deutschland. Das Labor nutzt Shanghais Innovationsnetzwerk, den lokalen Talentpool und die vollständige industrielle Wertschöpfungskette, um digitale Technologien für die unterstützende Diagnostik zu entwickeln.
Warum fiel die Wahl auf Shanghai? Yin Yuhan, Vizepräsidentin des Unternehmens, erzählte zwei prägnante Geschichten: Vor drei Jahren wurde ein Originalmedikament des Unternehmens durch Nachahmungen verletzt. Die Stadt Shanghai schützte die rechtmäßigen Interessen des Unternehmens durch ressortübergreifende Kooperation – von der Ermittlung bis zur Strafverfolgung. Anhand dieses Falls etablierte Shanghai einen Koordinationsmechanismus zwischen Gesundheitsbehörden und Patentschutzbehörden und entwickelte innovative Schutzmaßnahmen für geistiges Eigentum im Bereich der Biopharmazie.
Es handelt sich bei einem weiteren Beispiel um die Datenübermittlung über Grenzen hinweg. „Als die neue Politik eingeführt wurde, waren wir zunächst etwas orientierungslos“, sagte Yin Yuhan. Doch kurz darauf nahm sie an einem Dialogforum zwischen Regierung und Unternehmen teil, das vom Amt für auswärtige Angelegenheiten der Shanghaier Volksregierung organisiert wurde. Dort erläuterten die zuständigen Behörden die Richtlinien Schicht für Schicht – von der rechtlichen Grundlage bis zur technischen Umsetzung. Gleichzeitig sammelte die Regierung kontinuierlich Feedback multinationaler Unternehmen, um die Details der Regelungen zu optimieren und zu präzisieren. „Man kann sagen, dass die Hindernisse für die gesetzeskonforme grenzüberschreitende Datenübertragung inzwischen weitgehend beseitigt sind“, wies Yin hin.
„In den vergangenen fünf Jahren hat Boehringer Ingelheim mehr als 3,3 Milliarden RMB in F&E in China investiert, und in den kommenden fünf Jahren werden die Investitionen in F&E weiter auf 5 Milliarden RMB erhöht werden“, betonte Yin. Sie teilte auch mit, dass das Unternehmen bis 2030 voraussichtlich mehr als 25 Registrierungen und Zulassungen im Bereich der Humanarzneimittel erhalten werde, wodurch chinesische Patienten in den Genuss globaler biopharmazeutischer Innovationen mit „Null-Zeitverschiebung“ kommen werden. Darüber hinaus werde erwartet, dass die Produktionsstätte in Shanghai bis 2030 fast 100 Produktspezifikationen mit einem Produktionswert von fast 8 Milliarden RMB exportieren werde.
Quelle: Jiefang Daily