Shanghai bleibt Magnet für deutsche Industrieunternehmen zu sein
Am 17. April wird in der Pudong New Area von Shanghai eine Lichtshow inszeniert. [Foto: China Daily]
Trotz globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten setzen deutsche Konzerne weiter auf Expansion in Shanghai. Dies unterstreichen jüngste Investitionsentscheidungen führender Unternehmen, darunter BASF, Forvia Hella und Mahle, die die Pudong New Area in Shanghai als Schlüsselmarkt für ihre China-Strategien identifiziert haben.
Der Chemieriese BASF gab Mitte April seine Pläne zur Erweiterung seines Cellasto-Werks in der Pudong New Area bekannt. Mit einer Investition von 500 Millionen Yuan (ca. 69 Millionen US-Dollar) soll die Produktionskapazität an diesem Standort, der Lösungen zur Geräusch- und Vibrationsreduktion für die Automobilindustrie entwickelt, bis 2027 um 70 Prozent steigen.
„Die Kombination aus Talentpool, industrieller Vernetzung und regulatorischer Verlässlichkeit macht Pudong zum idealen Innovationsstandort“, erklärte Xu Yibin, Vizepräsident des Unternehmens und Leiter des Werks in der Pudong New Area. Besonders der boomende chinesische Elektrofahrzeugmarkt biete langfristige Wachstumsperspektiven.
Diese Einschätzung teilt die Automobilbranche: Forvia Hella, deutscher Spezialist für Fahrzeugelektronik, intensiviert die Lokalisierung von Halbleiterkomponenten. Laut Bai Binyi, stellvertretender Geschäftsführer des Unternehmens in China, sollte der Anteil chinesischer Chips in ihrer Produktion in den kommenden Jahren deutlich steigen. „Shanghais berechenbare Öffnungspolitik ermöglicht langfristige Planungssicherheit, deshalb investieren wir hier kontinuierlich in Forschung und Entwicklung sowie in unser Vertriebsnetz.“
Einen ähnlichen Weg beschreitet der Automobilzulieferer Mahle. Wie die China-Geschäftsleiterin Shen Liangyu betonte, liege die Lokalisierungsrate bereits bei 90 Prozent. Die aktuellen geopolitischen Spannungen bewertet sie als Chance: „Chinas etablierte Lieferketten helfen uns, Risiken in Wettbewerbsvorteile umzuwandeln“, so Shen.
Ein Flugzeug hebt vom internationalen Flughafen Shanghai Pudong ab. [Foto: VCG]
Shanghais Attraktivität speist sich aus systematischen Reformen. Die Pudong New Area stellte am 15. April 14 Maßnahmen zur Auslandsinvestitionsförderung vor, darunter die Gleichstellung ausländischer Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen, vereinfachte Datentransferregeln und marktorientierte Zinsgestaltung für Fremdwährungskonten. Bereits im März hatte Pudong als erste chinesische Region spezielle Regelungen für Freihandelskonten (FT-Konten) verabschiedet, die grenzüberschreitende Kapitalflüsse erleichtern sollen.
Die Zahlen unterstreichen Pudongs Anziehungskraft: Bis Februar hatten 484 multinationale Konzerne dort Regionalhauptsitze etabliert – 47 Prozent aller ausländischen Zentralen in Shanghai. Hinzu kommen 283 internationale Forschungs- und Entwicklungszentren.
Während Pudong mit futuristischen Skyline-Projekten glänzt, profitieren deutsche Unternehmen von Synergien mit traditionellen Industrieregionen.
Wie ein Flugzeug, das am Horizont des Internationalen Flughafens Shanghai Pudong entschwindet, verdeutlicht Shanghais Aufstieg die Anziehungskraft des chinesischen Marktes. Deutsche Unternehmen wirken dabei nicht mehr nur als passive Passagiere, sondern zunehmend als aktive Mitgestalter mit.
Quelle: China Daily, kompiliert mit wichtigen Änderungen