Auto Shanghai 2025: Deutsche Autohersteller und -zulieferer setzen voll auf China als Innovationsmotor

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Die 21. Internationale Ausstellung für Automobilindustrie in Shanghai (auch bekannt als Auto Shanghai 2025), eine der weltweit bedeutendsten Plattformen für intelligente und elektrifizierte Fahrzeugtechnologien, hat am 23. April ihre Tore geöffnet. Nach den Fachbesuchertagen strömen seit dem 27. April tausende Privatbesucher auf das Messegelände.

Trotz komplexer globaler Wirtschaftsbedingungen bekräftigen zahlreiche internationale Automobilkonzerne ihre strategische Ausrichtung auf den chinesischen Markt. Besonders hervorzuheben sind dabei deutsche Unternehmen, die ihre Investitionen weiter ausbauen und die Kooperation mit chinesischen Partnern vertiefen.

Eine internationale Besucherin probiert am 23. April 2025 den Cockpit auf der Auto Shanghai 2025 aus. [Foto: China Daily]

Im Fokus der deutschen Präsenz steht die enge Verzahnung von Forschung und Marktorientierung. BMW präsentierte erstmals in Asien ein hyper-sensorielles, intelligentes Cockpit, das von seinem lokalen F&E-Team entwickelt wurde. Das System, das eine neuartige Mensch-Maschine-Interaktion ermöglicht, soll noch Ende 2025 in Serienproduktion gehen und anschließend auch in europäischen Werken produziert werden. „Unser Forschungs- und Entwicklungszentrum in Shanghai ist das größte außerhalb Deutschlands. Über 3.000 Ingenieure arbeiten hier an autonomer Fahrtechnik und digitalen Benutzeroberflächen – gemeinsam mit lokalen Partnern integrieren wir KI-Spitzentechnologien in unsere Fahrzeuge“, betonte Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG.

Volkswagen demonstrierte unter dem Motto „In China, für China“ die größte je gezeigte Palette an NEV-Modellen (New Energy Vehicles). Der Chef Oliver Blume verwies auf Chinas Vorreiterrolle: „Die Geschwindigkeit, mit der China Innovationen im Bereich vernetzter Fahrzeuge vorantreibt, ist einzigartig. Wir gestalten diesen Wandel aktiv mit.“

Einen weiteren Meilenstein setzte Audi: In Kooperation mit SAIC präsentierte die Marke nicht nur ein Fahrgestell, das auf den lokalen Markt zugeschnitten ist, sondern auch eine gemeinsam entwickelte intelligente Plattform für zukünftige Modelle. „China ist das Epizentrum der globalen Automobiltransformation. Nirgendwo sonst sind technischer Fortschritt und kommerzielle Umsetzung so dynamisch miteinander verzahnt“, erklärte Fermín Soneira, CEO des Audi-SAIC-Kooperationsprojektes.

Nicht nur Hersteller, sondern auch deutsche Zulieferer nutzen die Ausstellung als Bühne. Bosch stellte weltweit erstmals neue Produkte vor und unterzeichnete Kooperationsvereinbarungen mit chinesischen Unternehmen. „Die hohen Ansprüche chinesischer Konsumenten an Spitzentechnologie treiben die Innovationsgeschwindigkeit hier in einem unvergleichlichen Tempo voran“, so Markus Heyn, Chairman von Bosch Mobility.

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), die bereits 2024 auf der Automobil-Ausstellung in Beijing präsent war, betonte die zunehmende Verflechtung beider Märkte. Sie sagte, dass sich die Zusammenarbeit vertiefe, weil deutsche Unternehmen Innovationen aus der Perspektive chinesischer Nutzer entwickeln – und chinesische Hersteller zunehmend europäische Kundenbedürfnisse verstehen.

Die Ausstellung unterstreicht Chinas transformativen Einfluss auf die Branche. Während europäische Hersteller ihre lokale Präsenz ausbauen, verstärken chinesische OEMs wie BYD oder NIO zunehmend ihr Engagement auf dem europäischen Markt – eine Entwicklung, die der VDA ausdrücklich begrüßt.

Mit über 1.000 Ausstellern aus 20 Ländern bleibt die Auto Shanghai ein Spiegelbild der globalen Automobilwirtschaft: Trotz geopolitischer Spannungen dominiert der Wille zur Zusammenarbeit – und die Erkenntnis, dass die Zukunft der Mobilität nur durch einen engen Schulterschluss zwischen etablierten Playern und aufstrebenden Innovatoren gestaltet werden kann.

 

Quelle: CCTV