Ein deutscher „Brückenbauer“ und seine Pudong-Geschichte
„Heute nennen mich meine Freunde weltweit scherzhaft ‚Michael-Kette‘, weil ich China und die Welt verbinde“, erzählt Michael Kruppe, ein Deutscher, der seit über drei Jahrzehnten in Shanghai lebt. Seine Geschichte ist untrennbar mit der rasanten Entwicklung der Pudong New Area verbunden, die heute als glitzerndes Symbol chinesischer Modernität gilt.
Vor 36 Jahren betrat Michael zum ersten Mal Shanghai. Damals blickte er im Heping-Hotel über den Huangpu-Fluss auf die gegenüberliegende Seite (den Ostufer des Huangpu-Flusses). „Es gab viel Brachland, ein paar Fabriken, aber kaum Entwicklung“, erinnert er sich. Doch 1990 änderte eine nationale Strategie alles: Pudongs Erschließung und Öffnung wurde offiziell verkündet.
Pudong um die Jahrtausendwende [Foto: VCG]
Aus sumpfigem Marschland mit schilfbewachsenen Ufern erwuchs in 35 Jahren eine Skyline, die den Himmel zu zersprengen scheint. Der Huangpu-Fluss, ein stiller Zeuge dieser Metamorphose, hat auch Michaels Transformation vom Beobachter zum „neuen Pudong-Bewohner“ miterlebt.
Die Wolkenkratzer in der heutigen Pudong New Area [Foto: VCG]
Unter dem Einfluss nationaler Entwicklungsstrategien verwandelte sich die Region von ländlichen Feldern in einen Wald aus Wolkenkratzern. Michael erlebte nicht nur die architektonischen Höhenrekorde Pudongs, sondern auch die globale Reichweite ihrer Offenheit.
2014 übernahm Michael die Leitung des Shanghai New International Expo Centers (SNIEC). „Damals lag das Gelände abseits des Stadtzentrums“, so Michael. „Doch die Vertiefung der Öffnungspolitik machte Pudong zu einem Magneten für internationale Investoren. Heute erreicht man das SNIEC vom Flughafen in 8 Minuten mit der Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahn oder in 20 Minuten mit dem Taxi, was ein Quantensprung für die Geschäftswelt ist.“
Laut Michael haben vereinfachte Prozesse wie Unternehmensregistrierung oder Investitionsgenehmigungen der Pudong New Area zum einen der beliebtesten Standorte für multinationale Konzerne gemacht.
Dabei ist er längst vom Zaungast zum Botschafter geworden: Über 120 Tage pro Jahr reist er um die Welt, wirbt für Pudong als Investitionsstandort und bringt gleichzeitig internationale Spitzenmessen nach China. „Ich erkläre jedem: Hier gibt es nicht nur politische Anreize, sondern ein vollständiges Ökosystem – von Hochtechnologie über Life Sciences bis zu digitalen Innovationen und grüner Wirtschaft. Pudong ist der Nährboden für Zukunftsbranchen.“
Das SNIEC, heute einer der geschäftigsten Messeplätze der Welt, hostet jährlich über 100 Ausstellungen und lockt mehr als sieben Millionen Besucher aus aller Welt an. Für Michael ist die Messehalle ein Fenster, durch das sich Chinas industrieller Wandel betrachten lässt: „Immer wieder fragen mich Investoren nach Chancen. Meine Antwort: Kommt nach China, nach Shanghai, nach Pudong. Die hier gebotenen Vorzüge werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren noch weitere Firmen anziehen. Dieser Ort ist ein Schmelztiegel der Innovation.“
Der gebürtige Deutsche, der mittlerweile seine Familie nach China holte, blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Pudong gehört zweifellos zu den besten Orten weltweit.“
Von den Fabriken der 1980er bis zu den Wolkenkratern der internationalen Metropole – Michaels Leben spiegelt wider, was der Huangpu-Fluss seit Jahrzehnten bezeugt: In Pudong schreibt China Geschichte, Tag für Tag.
Quelle: People’s Daily Online, zusammengestellt mit geringfügigen Änderungen, für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an uns: intlservices@shanghai.gov.cn