Das Shanghaier Museum beteiligt sich an einem archäologischen Projekt von Ägypten

german.shanghai.gov.cn| 2025-08-19

Grafik7.png

Die Besucher betrachten die Altertümer in der Ausstellung „An der Spitze der Pyramide: Die Zivilisation des alten Ägyptens“ im Shanghaier Museum auf dem Volksplatz. [Foto: Shanghai Observer]

Die phänomenale Ausstellung „An der Spitze der Pyramide: Die Zivilisation des alten Ägyptens“ (On Top of the Pyramid: The Civilization of Ancient Egypt) ging am letzten Sonntag nach einer Laufzeit von 13 Monaten im Shanghaier Museum zu Ende.

Dem Ende dieser Ausstellung folgt die Ankündigung eines archäologischen Projektes: In Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Obersten Rat für Altertümer, der zum Ministerium für Tourismus und Altertümer des Landes gehört, beteiligt sich das Shanghaier Museum für dieses Jahr an einem neuen archäologischen Ausgrabungs- und Forschungsprojekt im Sekhmet-Tempel in Memphis, Ägypten.

Diese Zusammenarbeit gilt als Meilenstein für Chinas archäologische Arbeit, denn es ist das erste Mal, dass sich eine chinesische archäologische Arbeitsgruppe intensiv an einem Forschungsprojekt an den ältesten und bedeutendsten Stätten in Ägypten beteiligt.

Zudem ist das Shanghaier Museum die erste chinesische archäologische Einrichtung, die die Genehmigung für Ausgrabung und Forschung auf dem Gebiet um Memphis erhalten hat.

Memphis war die erste Hauptstadt in der ägyptischen Geschichte und ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum während der Herrschaft mehrerer Königreiche. Die antike Stadt lag jedoch Tausende von Jahren unter Ackerland begraben, was die Ausgrabung zu einer äußerst schwierigen, aber bedeutenden Aufgabe machte.

Um die Entstehung und Entwicklung der ersten einheitlichen Ära der altägyptischen Zivilisation zu erforschen, ist das Museum bereit, mit mehreren akademischen und Forschungsinstituten eng zusammenzuarbeiten. Sie bilden gemeinsam ein multidisziplinäres Team, das voraussichtlich im Oktober in Ägypten eintrifft, und die erste Arbeitsphase wird etwa zwei Monate dauern.

Chu Xiaobo, Direktor des Shanghaier Museums, wies darauf hin, dass die ägyptische Archäologie für das Verständnis der Entstehung von antiken Staaten, der Ursprünge der Schrift, der sozialen Strukturen und religiösen Überzeugungen sowie der Entwicklung von Wissenschaft und Technologien von immenser Bedeutung sei.

„Die Forschungen in diesem Bereich sind von großem akademischen Wert für das Verständnis der Ursprünge der westlichen und sogar der globalen Zivilisation“, sagte er.

„China und Ägypten sind beide alte Zivilisationen mit einer glorreichen und prächtigen Geschichte. Die Teilnahme an den archäologischen Arbeiten in Ägypten ist nicht nur eine akademische Erkundung, sondern auch ein Fortschritt im Kulturaustausch. Die Ausstellung haben uns die ägyptische Zivilisation näher gebracht, und das neue Projekt wird uns in der Lage versetzen, einen tieferen Dialog mit ihr zu führen“, so Chu weiter.

Ab dem 11. August bot das Museum eine 24-stündige dauerhafte Ausstellung. Als eine beispiellose Laufzeit von 168 Stunden zu Ende ging, bezeichnete Chu sie als „episches“ kulturelles Großereignis für die Besucher, denn fast 95 Prozent der 780 ausgestellten Artefakte waren zum ersten Mal in Asien zu sehen. Die Ausstellung bot somit auch die größte Sammlung von altägyptischen Artefakten, die jemals außerhalb ihres Herkunftslandes gezeigt wurden.

Sie hat einen der weltweit höchsten Besucherrekorde für eine Museumsausstellung von Denkmälern mit nur einer Eintrittskarte dargestellt. Von der Eröffnung am 19. Juli 2024 bis zum Ende am 17. August 2025 zog die Ausstellung mehr als 2,77 Millionen Besucher an und erzielte Gesamteinnahmen von über 760 Millionen Yuan (ca. 105,8 Millionen US-Dollar). Nahezu 70 Prozent der Besucher kamen aus Regionen außerhalb Shanghais.

„Der durchschlagende Erfolg dieser Ausstellung lässt sich nicht nur an den Besucherzahlen messen, sondern auch an der Inspiration, die sie ausgelöst hat, an der Neugier, die sie geweckt hat, und an der Bewunderung, die sie bei unzähligen Besuchern hervorgerufen hat. Sie spiegelt die gemeinsamen Werte wider, die unsere Nationen verbinden: die Ehrfurcht vor der Geschichte, das Streben nach Wissen und die Feier der menschlichen Kreativität über die Zeit hinweg“, sagte Hagar Mohamed Abdelgawad Elsayed, die Kuratorin des Nationalen Museums von Alexandria in Ägypten, auf der Abschlusszeremonie am Sonntag.

„Kulturaustausch ist im tiefsten Sinne nicht nur der Transfer von Artefakten, sondern auch das Verweben von Geschichten und Bestrebungen sowie der Bau von Brücken über Kontinente und Jahrhunderte hinweg. Diese Ausstellung hat es Ägyptern und Chinesen gleichermaßen ermöglicht, einen Dialog zu führen, der über Worte hinausgeht“, fügte sie hinzu.

Neben dem Erfolg der Ausstellung hob der Direktor des Museums auch die „chinesischen Erzählungen“ hervor, die bei der Kuratierung der Ausstellung eine Rolle spielten. Die Ausstellung basierte auf den Studienergebnissen chinesischer Ägyptologen und Wissenschaftler und zeigte anhand von Artefakten beider Seiten einen fein abgestimmten Kulturaustausch zwischen den beiden antiken Zivilisationen.

 

Quelle: China Daily