Internationale Studierende erleben chinesische traditionelle Kultur mit Händen und Füßen

german.shanghai.gov.cn| 2025-09-08

Die Welt ist wie ein Buch, wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon. Doch die internationalen Studierenden in Shanghai blättern nun Seite für Seite um.

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Der Usbeke Mohammed übt Mianquan, einen chinesischen traditionellen Boxstil, unter der Anleitung des Trainers. [Foto: Shanghai Observer]

„Gestern Abend war ich noch in Usbekistan, heute Abend lerne ich bereits Mianquan.“ Am Dienstag starteten die maßgeschneiderten Kurse für internationale Studierende im Rahmen der Kunstabendschule für Bürger.

Im Zentrum für Kultur und Kunst des Bezirks Yangpu übte Mohammed, ein internationaler Student der Universität für Finanz und Wirtschaft von Shanghai (Shanghai University of Finance and Economics, SUFE), unter der Anleitung von Wang Zhuqing, einem Träger des immateriellen Kulturerbes, einen chinesischen traditionellen Boxstil.

Auf die Frage seines Trainers, ob diese Kampfkunst anstrengend sei, antwortete der 19-Jährige „Ganz einfach“ und lockerte damit sofort die Atmosphäre im Raum.

Der Usbeke hat ein großes Interesse an chinesischer Kampfkunst. Früher hatte er Taijiquan geübt. Seiner Ansicht nach liege die Ähnlichkeit von Tai Chi und Mianquan darin, dass die beiden Boxstile sanft wirken, aber dennoch ganz eine immense Kraft besitzen. „Durch jede Bewegung wird man gesünder“, sagte er.

„Wir konzentrieren uns auf die Erlebnisse der internationalen Studierenden. Durch vier maßgeschneiderte Kurse für immaterielles Kulturerbe können sie sich mit der abstrakten chinesischen traditionellen Kultur besser auseinandersetzen“, so stellte Zhou Fangyi, stellvertretender Leiter des Zentrums für Kultur und Kunst des Bezirks Yangpu, das Ziel dieses Programms vor.

Im Nebenzimmer lauschte die russische Studierende Anna (der Name wird vom chinesischen Ausgangstext übersetzt) gebannt den Ausführungen der Lehrerin.

„In den Sui- und Tang-Dynastien begannen die farbenfrohen Seiden der fliegenden Apsaras zu wehen, man kann eine sanfte Brise in den Wandmalereien spüren“, beschrieb die Lehrerin die Dunhuang-Wandmalereien, für die sich Anna interessiert.

„Ich studiere Außenhandel an der SUFE und bin seit zwei oder drei Jahren in China. Nachdem ich das Kursangebot in der We-Chat-Gruppe gesehen hatte, habe ich mich sofort angemeldet“, so sie.

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Die russische Studierende Anna lernt Dunhuang-Malerei. [Foto: Shanghai Observer]

Das russische Mädchen reist gern in China. In den Sommerferien reiste sie mit ihrem Bruder nach Hangzhou, Shaoxing, Taizhou und Ningbo, den vier schönen Städten in der Provinz Zhejiang, und freute sich auf eine Reise nach Dunhuang.

„Ich habe gehört, dass Dunhuang als ein wichtiger Knotenpunkt für die antiken Handelsrouten galt, weshalb die Höhlen dort eine ganze Zivilisation bewahren“, sagte der Deutsche Moritz (der Name wird vom chinesischen Ausgangstext übersetzt). „Die Schätze sind ja eigentlich tausend Jahre alt, doch glänzen sie noch bis heute.“

Neben dem umfangreichen Kursangebot standen den Teilnehmenden auch professionelle freiwillige Dolmetscher zur Verfügung, da sie sich mit Sprachbarrieren konfrontiert sehen könnten. Dieser Ansatz bietet nicht nur eine perfekte Plattform für die internationalen Studierenden, um die chinesische Kultur kennenzulernen, sondern dient auch dem Austausch zwischen verschiedenen menschlichen Zivilisationen.

 

Quelle des Ausgangstextes: Shanghai Observer