Neu aufstrebende Branchen beflügeln Shanghais Schiffbauindustrie

GRANDE TIANJIN, ein 9000-Stellplätze-Autotransporter, der von Shanghais Werft Waigaoqiao Shipbuilding an italienischen Kunden ausgeliefert wird. [Foto: Shanghai Observer]
Vor einigen Tagen hat die Werft Waigaoqiao Shipbuilding erstmals einen 9000-Stellplätze-Autotransporter, die „GRANDE TIANJIN“, an Italien ausgeliefert. Es handelt sich dabei um das 600. Schiff bzw. die 600. Offshore-Plattform, die die Werft seit dem Jahr 2003 fertiggestellt und ausgeliefert hat. Mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von 27 großen Einheiten erregt das Unternehmen weltweit Aufmerksamkeit.
Die drei großen Werften in Shanghai, Waigaoqiao Shipbuilding, Jiangnan Shipbuilding und Hudong-Zhonghua Shipbuilding, sind derzeit stark ausgelastet. Über 60 Schiffe befinden sich im Bau, und sie verfügen über Auftragsbestände von mehr als 270 weiteren Einheiten. Der Anteil von Schiffen mit hoher Wertschöpfung liegt dabei bei über 95 Prozent. Diese gegenwärtige und zukünftige Planungssicherheit ist ein Beispiel für den Boom von Shanghais Schiffbauindustrie.
Statistiken der Städtischen Kommission für Wirtschaft und Informatisierung von Shanghai zufolge machte der Produktionswert der drei führenden Sektoren und strategisch aufstrebenden Industrien in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 56,4 Prozent der städtischen Industrieproduktion aus, wobei die Bereiche KI und High-End-Ausrüstung weiterhin zweistellige Zuwachsraten verzeichneten.
Diese High-End-Ausrüstungen, die in Shanghai hergestellt werden und weltweit Aufmerksamkeit nach sich ziehen, sind in ihrem Fertigungsprozess durchgängig eng mit dem industriellen Internet und KI verknüpft, was ihren digitalen und intelligenten Charakter unterstreicht. So setzt Jiangnan Shipbuilding beispielsweise maschinelles Sehen zur Erkennung von Schweißfehlern ein, baut einen Datensatz zur Prüfung von Schweißnahtfehlern auf und identifiziert präzise Fehler an Schiffbauteilen mittels KI-Algorithmen, was den manuellen Arbeitsaufwand um etwa 50 Prozent reduziert.
Die rasante Entwicklung von Shanghais Fertigungsindustrie ist ebenfalls auf die staatlichen Unterstützungen zurückzuführen. Im Jahr 2024 sanken die direkten Industriekosten in Shanghai um 11,8 Milliarden Yuan. Auf dieser Grundlage hat Shanghai in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ein Paket von weiteren Maßnahmen in den Bereichen Energieverbrauch, Landnutzung und Steuerermäßigungen ergriffen, was weitere direkte Industriekosten für die fortgeschrittene Fertigungsindustrie in Höhe von etwa 8,8 Milliarden Yuan eingespart hat.
Dank seiner Bemühungen um Effizienzsteigerung zieht Shanghai weiterhin ausländische Investitionen an. Aktuellste Daten der Investitionsabteilung der Kommission zeigen, dass die industriellen Investitionen in Shanghai von Januar bis September um 20,3 Prozent stiegen, wobei über 80 Prozent der Projekte ein Investitionsvolumen von über einer Milliarde Yuan aufwiesen.
Betrachtet man die Bereiche, so verzeichneten Investitionen in neue Informationstechnologien, New Energy Vehicles (NEV) und High-End-Ausrüstungen Wachstumsraten von 41,8 Prozent, 10,2 Prozent bzw. 8 Prozent. Ihr Investitionsvolumen macht etwa die Hälfte der Industrieinvestitionen aus.
Die Investitionen von heute gelten als die Produktion von morgen. Die ostchinesische Metropole bemüht sich weiter, ihre Infrastruktur zu optimieren und die anhaltende Ausrichtung auf innovative und neu aufstrebende Branchen kontinuierlich voranzutreiben.