Zeiss strebt Verdopplung des China-Geschäfts an
Dank des Booms von Chinas New Energy Vehicles (NEV) und der Elektronikbranche ist das Land zum weltweit größten Markt für Zeiss Industrial Quality Solutions (IQS) aufgestiegen. Das Unternehmen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, sein Geschäft in China bis 2030 zu verdoppeln.
Der strategische Geschäftsbereich IQS des deutschen Unternehmens Zeiss verzeichnete im vergangenen Jahr ein durchschnittliches Wachstum von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen halte an seinem Ziel fest, dieses Entwicklungstempo in den kommenden fünf Jahren beizubehalten, sagte Bettina Friedl, COO von IQS bei Zeiss.
„China hat die Vereinigten Staaten im letzten Geschäftsjahr, das im September endete, als unseren wichtigsten Markt abgelöst“, sagte Friedl. „Die Wachstumsrate in China lag mit 3 bis 5 Prozent zudem weit über dem globalen Durchschnitt.“
„Angesichts der positiven Marktdynamik und der staatlichen Förderung industrieller Innovationen sind wir voll und ganz überzeugt, dass unser China-Ziel ehrgeizig, dennoch erreichbar ist“, so die IQS-Chefin. Sie beschrieb Zeiss als ein innovationsgetriebenes Unternehmen, das stets die Grenzen des Möglichen verschiebt und die Liebe zu Herausforderungen in seiner DNA trägt.
Dieser Geschäftszuwachs stehe für den Fokus des Landes auf industrielle Innovation, betonte Friedl. Das Unternehmen erhoffe sich auf dem heimischen Markt in China neue Durchbrüche in den Bereichen Präzisionsmessung und KI-gesteuerter Qualitätskontrolle, so Friedl.
„Aus unserer Geschäftsperspektive betrachtet, zählen New Energy Vehicles und Elektronik zu den am schnellsten wachsenden Segmenten. Wir unterstützen mit unseren Lösungen für die industrielle Qualitätssicherung große Unternehmen wie BYD, CATL, Volkswagen sowie den Großteil der Elektronik-Lieferkette“, sagte sie.
Das robuste Marktwachstum erlaubt es dem Unternehmen, seine Investitionen über die Jahre kontinuierlich zu erhöhen.
Am 28. Oktober wurde in Suzhou das Zeiss IQS Flagship Center eröffnet. Zusammen mit der bereits im Juni vergangenen Jahres in Betrieb genommenen Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstätte von Zeiss beliefen sich die gesamten Investitionen für beide Projekte auf 25 Millionen US-Dollar.
Das 3.400 Quadratmeter große Ausstellungszentrum bündelt die Präsentation des gesamten Messtechnik-Portfolios, die Anwendungsentwicklung und Validierung von Branchenlösungen sowie den Branchenaustausch und Schulung.
„Es gehört weltweit zu den drei größten Einrichtungen dieser Art. Ähnliche Dimensionen haben wir nur in den USA und am deutschen Hauptsitz“, sagte Friedl. Sie verdeutlichte, dass das Unternehmen die neue Zentrale in ein globales Netzwerk von 200 Kundenzentren einbettet.
Nach Angaben des Unternehmens verdoppelte der Standort Suzhou seinen Umsatz bereits im ersten Betriebsjahr – ein Tempo, das alle Erwartungen übertraf. Die beiden Einrichtungen unterstreichen die tiefgreifende Lokalisierungsbemühungen des Unternehmens und bilden nun eine vollständige Lokalisierungskette in China, die von Forschung und Entwicklung über die Fertigung bis hin zu Dienstleistungen reicht.
„Wir sehen unsere Aufgabe in China nicht im Verkauf allein. Unser Ziel ist es, durch Forschung und Entwicklung sowie unsere Geschäftstätigkeit vor Ort Mehrwert zu schaffen, indem wir die robuste industrielle Lieferkette Chinas nutzen. Rund 80 Prozent unserer in China verkauften Maschinen werden hier gefertigt, einschließlich Innovationen der nächsten Generation“, sagte sie.
Darüber hinaus zielen die Produkte und Lösungen aus dem Standort Suzhou nicht nur auf den chinesischen Markt, sondern werden auch exportiert – mit Fokus auf den südostasiatischen Raum.
„Insgesamt stellen unsere chinesischen Aktivitäten etwa 40 Prozent unserer globalen Produktionsleistung dar “, sagte Friedl. „Die restlichen 60 Prozent verteilen sich auf Europa und Amerika.“
Am Tag der Eröffnung des Zentrums in Suzhou wurde dort der Zeiss China Quality Innovation Summit veranstaltet - der erstmals außerhalb Deutschlands stattfand.
Quelle: chinadaily.com.cn