„Süße“ Karriere in China: Wie deutsche und Schweizer Snack-Unternehmen auf der 8. CIIE die Zukunft mitgestalten

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Süßigkeiten und Schokoladen sind wie Freundschaft - je mehr man teilt, desto süßer werden sie, und diesen Satz verstehen die deutschen und Schweizer Snack-Unternehmen auf der achten CIIE. In der Messezone für Agrar- und Lebensmittelprodukte, die von süßen Düften durchgezogen ist, präsentieren die Aussteller nicht nur ihre Produkte, sondern auch die Zuversicht und das Vertrauen in den chinesischen Markt.

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Ein Blick auf die Messezone für Agrar- und Lebensmittelprodukte der 8. China International Import Expo. [Foto von Qian Fengnan/chinadaily.com.cn]

In der Messezone für Agrar- und Lebensmittelprodukte auf der achten China International Import Expo (CIIE) befindet sich der Stand von Trolli, einem globalen Süßwarenhersteller mit seinem Hauptsitz in Nürnberg, Deutschland. Viele Besucher standen dort in der Schlange, um ihre Produkte zu probieren.

CIIE als Treiber der Markterschließung

Diesmal nimmt Trolli zum fünften Mal in Folge an der CIIE teil. Laut Wang Junjie, Vertriebsleiter von Trolli China, schätze das Unternehmen die Gelegenheit und nutze die Plattform, um einen Kommunikationskanal zwischen Marke und Konsumenten zu schaffen.

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Ein Blick auf den Ausstellungsstand vom deutschen Süßwarenhersteller Trolli. [Foto von Qian Fengnan/chinadaily.com.cn]

„Die Import Expo ist für uns ausländische Unternehmen sehr geeignet, weil sich die Messe auf importierte Waren konzentriert“, sagte Wang. „Zudem besuchen die Messe jährlich viele Handelsdelegationen auf Provinzebene, was uns eine praktische Alternative bietet, da es nicht immer einfach ist, Kontakte mit ihnen herzustellen.“

Auch das Schweizer Schokoladenunternehmen Gottlieber sieht auf der CIIE enormes Entwicklungspotenzial. Auf seinem Ausstellungsstand steht eine Schweizer Mitarbeiterin in traditioneller Kleidung, um für ihre Schokoladen zu werben.

„Diesmal sind wir zum zweiten Mal da“, sagte die Mitarbeiterin, „im vergangenen Jahr waren wir noch in Zusammenarbeit mit der ICBC, doch dieses Jahr haben wir unseren eigenen Pavillon eingerichtet.“ Durch ihre Bemühungen werden die Ausstellungsstücke in Handelswaren verwandelt.

Lokale Anpassungen als Schlüssel zum Erfolg

Die chinesische Importmesse bietet ein Fenster zu China, für weitere Erfolge auf dem chinesischen Markt müssen sich die ausländischen Unternehmen jedoch an die lokalen Konsumtrends anpassen.

„Die Lokalisierung unserer Produkte erfolgte in drei Phasen, in der ersten Phase wurden sie weicher gemacht, in der zweiten Phase lag der Schwerpunkt auf der Reduzierung des Zuckergehalts, und in der dritten Phase konzentrierten wir uns auf die Entfernung von Fett. Dies entspricht dem Gesundheitsprinzip auf dem lokalen Markt“, sagte der Vertriebsmanager von Trolli.

Dominik Ess, Inhaber und CEO des Schweizer Beratungsunternehmens Admeliora Group AG, hält die Anpassung an den lokalen Markt für absolut wichtig. Nach längerer Beobachtung habe er festgestellt, dass die Verpackung bei der Anpassung von entscheidender Bedeutung sei.

„Die Optimierung der Verpackung ist dringend“, so der CEO, „denn der Schweizer Konsument tickt ganz anders als der chinesische Konsument. In der Schweiz kauft man alles nur wegen des Inhalts, doch in China ist es ebenso wichtig, dass die Verpackung schön aussieht.“

CIIE und Fachmessen: Der einzigartige Charme der Großveranstaltung

Statistiken des CIIE-Verwaltungsbüros zufolge stellte die diesjährige Veranstaltung einen historischen Rekord bezüglich der Besucherzahl dar, was äußerst vorteilhaft für Konsumgüterunternehmen ist.

„Organisatorisch ist der Unterschied gewaltig“, verglich Wang die Import Expo mit den Fachmessen in Deutschland. „Denn hier ist die Messe offen, alle sind willkommen, unabhängig davon, ob sie Fachbesucher oder Endverbraucher sind. Doch die Fachmessen sind reine Business-to-Business-Plattformen. Im Vergleich zu ihnen schafft die CIIE ein direktere und effizientere Umgebung für Markenpräsenz und die Verbraucherbildung. Dies gilt für uns als der zentrale Grund, hier so aktiv zu sein“, erläuterte er.

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Der Schweiz-Pavillon in der Messezone für Agrar- und Lebensmittelprodukte, der von Admeliora Group AG organisiert wird. [Foto von Qian Fengnan/chinadaily.com.cn]

Die Schweizer Aussteller profitierten ebenfalls von der Geschäftsatmosphäre auf der CIIE. „Viele Besucher kommen vorbei, um sich unterhalten zu lassen, um sich inspirieren zu lassen und auch um natürlich zu schauen, welche neue Produkte es gibt, weshalb wir hier auch unsere Produkte verkaufen“, sagte Ess, dessen Unternehmen für die Umsetzung der Schweizer Firmengruppe zuständig ist.

Laut Ess sei die Verbindung zwischen CIIE und Fachmessen auch von großer Bedeutung. Nächste Woche nehme er an einer anderen Fachmesse in der Lebensmittelbranche teil. „Das Kundenfeedback, das wir auf der CIIE erhalten, können wir wieder verwenden, um unseren Kundendienst weiter zu optimieren“, sagte er.

Mehr als CIIE: Warum China weiterhin attraktiv bleibt

Die CIIE ist nicht nur eine sechstägige Großveranstaltung im Handelsbereich, sondern verfügt auch über langfristige Einflusskraft. Die Frage, ob sie weiter in Shanghai bzw. in China investieren wollen, beantworten fast alle Aussteller mit einem „ja“.

Wenn man sich dem Schweizer Stand nähert, fällt zuerst ein großes Foto der Alpen ins Auge. Als schweizerischer Unternehmer ist Dominik Ess stolz auf die schönen Landschaften seines Heimatlandes und freut sich sehr, mehr Beiträge zur chinesisch-schweizerischen Kommunikation zu leisten.

„Dieses Jahr feiern wir das 75-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der Schweiz“, sagte er, „Zwischen unseren beiden Ländern gibt es Freihandelsabkommen, das heißt, wir haben nicht nur gute Beziehungen, sondern auch gute Rahmenbedingungen, um gemeinsam Geschäfte zu machen. Ich finde es sehr spannend, dass China ein so enormes Marktpotenzial aufweist. Deshalb habe ich Zuversicht, und zwar mehr denn je, dass wir weiterhin gute Verkäufe machen werden und die Beziehungen in China ausbauen können“, so der Schweizer.

Neben den günstigen politischen Rahmenbedingungen gelten die guten Infrastrukturen und Dienstleistungen als bedeutende Säulen für die Optimierung des Geschäftsumfeldes.

„Die Messewirtschaft in Shanghai finde ich relativ gut etabliert“, sagte der Trolli-Vertriebsmanager. „Standbauer, Designfirmen, Servicepersonal... All diese Dinge sind in dieser Metropole ganz leicht zu finden.“

Die Internationale Importmesse von China für das Jahr 2025 ging am Montag zu Ende. Viele Unternehmen aus aller Welt betrachten die Expo immer mehr als einen Höhepunkt im ganzen Jahr, denn hier geht es nie nur um Transaktionen, sondern um Transformation: Während sie ihre Star-Produkte anbieten, transformieren sie selbst ihr Verständnis für das Reich der Mitte und werden zugleich zu Botschaftern einer vertieften gegenseitigen Wertschätzung. In der Messezone für Agrar- und Lebensmittelprodukt der CIIE wird die Zukunft nicht nur „geschmeckt“, sondern aktiv gestaltet.