Deutscher Influencer: Weniger Mauern errichten, mehr Brücken bauen
Die Verbundenheit zwischen den Menschen ist der Schlüssel zu der Freundschaft zwischen den Ländern. Thomas Derksen aus Deutschland hat in den zwei Jahrzehnten erlebt, was dieser Spruch bedeutet.
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Anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und der EU teilte der deutsche Influencer Thomas Derksen, oft bekannt als „A Fu“ (chinesisch: 阿福) in China, seine Erfahrungen mit dem weltweit drittgrößten Land sowie seine Beobachtungen und Erwartungen an die chinesisch-europäischen Beziehungen.
Seine Erfahrung mit China begann im Jahr 2007. Es war sein erster Besuch in China, bei dem er die Städte wie Beijing, Shanghai und Nanjing besuchte. Trotz der Fremdheit in der Umgebung wurde er von der Herzlichkeit der Chinesen beeindruckt: Bei einem Straßenstand unterhielt er sich mit dem Betreiber, der weder Englisch noch Deutsch sprach, allein über Körpersprache, was ihn motivierte, Chinesisch zu lernen.
Nach seinem Studium in den Fachrichtungen ostasiatische Politik und Wirtschaft sowie modernes Chinesisch fing der Deutsche an, Chinesisch an der Fudan-Universität zu lernen. Seit zehn Jahren lebt er nun in Shanghai und betonte, dass er die tiefe Verbundenheit mit China hier behalten werde.
Als Kind von Russlanddeutschen sprach Derksen in seiner Familie Russisch, Deutsch und Dialekte. Dieser Hintergrund förderte seine interkulturelle Kompetenz. Schon früh war er sich bewusst, dass die Vielfalt und Inklusion von großer Bedeutung sind.
Als Social-Media-Influencer in China und Deutschland engagiert sich Derksen immer für den Kulturaustausch zwischen beiden Ländern. In China teilte er die deutsche Landeskunde auf Chinesisch. Unter seinem Einfluss entschieden sich viele Chinesen für ein Studium oder eine Karriere in Deutschland. In seinem Heimatland stellte er China in Interviews oder Büchern vor.
In diesem Jahr wurde sein Buch „Und täglich grüßt der Tigervater - Als deutscher Schwiegersohn in China“ veröffentlicht, in dem er die China-Geschichte aus der Perspektive eines Ausländers erzählt.
Derksen ist der Meinung, dass China und Deutschland gegenseitig lernen müssen. Es wäre gut, wenn „Deutsche Qualität“ und „China-Speed“ im Einklang stehen könnten. „Doch die Voraussetzung dafür sind Sprachkenntnisse und kulturelles Verständnis“, sagte er.
„Wir nehmen das Leben oft als schwarz-weiß wahr, doch in Wahrheit sind viele Aspekte grau oder sogar bunt und umfassen vielfältige Lebensweisen. Ein Chinese, der in Shanghai lebt, und ein Deutscher, der auf dem Land lebt, führen völlig unterschiedliche Lebensstile, doch beide sind gleichermaßen gültig. Dieses Verständnis fördert eine integrativere Sichtweise auf die Welt.“
Die kulturelle Diplomatie hält er für den Schlüssel zur Vertiefung der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit. „Am wichtigsten ist die direkte zwischenmenschliche Kommunikation. Die Berichte von Dritten sind zwangsläufig voreingenommen; nur was man mit eigenen Augen sieht, ist wirklich authentisch“, sagte er.
Im Hinblick auf das 50-jährige Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und der EU stellte er fest, dass trotz Schwankungen die Entwicklung allgemein positiv bleibt und sich die wirtschaftlichen Beziehungen als besonders robust erweisen: Deutsche Automobile und chinesische Elektrofahrzeuge erfreuen sich auf den jeweiligen Märkten großer Beliebtheit.
Mit Blick auf die Zukunft äußerte er die Hoffnung, dass alle Parteien weniger Mauern errichten und mehr Brücken bauen würden, um die Zusammenarbeit in globalen Bereichen wie Wirtschaft, Umweltschutz und Sicherheit zu stärken.
Quelle: The Paper, kompiliert mit wichtigen Änderungen