Shanghais Anziehungskraft für internationale Touristen wächst weiter

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Eine ausländische Touristin kauft Eiscreme in einem Laden auf der Nanjing-Oststraße. [Foto: IC]

Trotz der unerträglichen Sommerhitze strömen in- und ausländische Touristen unvermindert nach Shanghai. Aktuelle Daten der Städtischen Verwaltung für Kultur und Tourismus von Shanghai belegen einen deutlichen Aufschwung: In der ersten Hälfte dieses Jahres empfing die Metropole 4,16 Millionen Einreisende, was einem Wachstum von 1,13 Millionen bzw. 37,73 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Anzahl der Übernachtungsgäste stieg um 47,09 Prozent auf 3,827 Millionen. Beide Werte übertreffen das Niveau des vergangenen Jahres deutlich und unterstreichen Shanghais wachsende Attraktivität als Reiseziel.

Lockerung der Visumpolitik beflügelt „Nachbarschaftsbesuch“

Die Analyse der Herkunftsländer zeigt die anhaltende Beliebtheit bei Reisenden aus Südkorea: Mit über 423.000 Besuchern - ein Plus von 130,70 Prozent, führte das Land die Liste der wichtigsten Herkunftsländer der Einreisenden an, gefolgt von Japan (über 290.000) und Thailand (über 250.000).

Neben den asiatischen „Nachbarn“ profitieren auch Fernreisende von der Lockerung der Visabestimmungen – insbesondere der 240-stündigen visafreie Transitpolitik und der 30-tägigen Visafreiheit für bestimmte Nationalitäten. Gemessen an der Gesamtzahl liegen die USA, Russland, Australien und Deutschland mit jeweils über 100.000 Besuchern vorn.

Junge Reisende gestalten Konsum neu

Der Abbau von Visa-Hürden lockt verstärkt junge Touristen nach Shanghai an, von denen viele zur „Generation Z“ gehören. Diese Zielgruppe zeigt ein vielschichtiges Konsumverhalten: Sie übernachten in Luxushotels für 500-600 Euro pro Nacht, erkunden aber ebenso leidenschaftlich versteckte Gassen, um Fotos für soziale Medien zu schießen. Shanghais vielfältige Einkaufs- und Freizeitangebote können ihren hybriden Bedürfnissen perfekt gerecht werden.

Marktforschungsdaten belegen den ansteigenden Anteil junger Reisender: Von Januar bis Mai 2025 stellten die Generationen „nach 1990 und nach 2000“ bereits über 40 Prozent der ausländischen Konsumenten. Neben Klassikern wie dem Shanghai Disney Resort, dem Bund und dem Yu-Garten bevorzugen sie „City Walks“, Nischencafés und Läden für Trendspielzeuge wie Pop Mart.

Vom Kurzbesuch zur individuellen Stadterkundung

Shanghai hat in den letzten Jahren spürbare Fortschritte bei der Reiseinfrastruktur erzielt – von vereinfachter Mobilität über international kompatible Zahlungssysteme bis zu mehrsprachigen Dienstleistungen. Dennoch sehen sich internationale Besucher bei ihrer Ankunft mit praktischen Fragen konfrontiert: Welche Sehenswürdigkeiten und Restaurants sind empfehlenswert? Wie bestellt man ein Taxi oder benutzt Chinas Ride-Hailing-Dienst „Didi“? All dies sind Probleme, mit denen sich Reisende konfrontiert sehen.

Laut einer Studie des Zentrums für Jugendforschung von Shanghai strebt die junge, internationale Reisegeneration nicht mehr nur nach Kurzbesuchen. Stattdessen sucht sie authentische Stadterlebnisse und kulturelle Immersion – etwa durch den Besuch internationaler Gemeinschaften, Workshops zur traditionellen Handwerkskunst oder das Einkaufen bei den Läden der chinesischen Modetrends.

Diese neuen Trends stellen höhere Anforderungen an Reiseanbieter und beschleunigen den Wandel der Shanghaier Tourismusbranche von standardisierten zu maßgeschneiderten, personalisierten und sozial vernetzten Dienstleistungen. Shanghai wird sich weiter bemühen, seine touristischen Dienstleistungen zu optimieren und Maßnahmen zu innovieren, um ein international erstklassiges Reiseziel zu gestalten.

 

Quelle: Shanghai Observer