Glanzlichter chinesischer Ballettkunst: Internationale Top-Tänzer begeistern in Shanghai
Eine Tänzerin in weißem Ballettrock. [Foto: Shanghai Observer]
Obwohl das Ballett eine während der Renaissance aus dem Westen stammende Tanzart ist und erst im letzten Jahrhundert in China eingeführt wurde, hat es sich aufgrund seiner eleganten Tanzhaltung, siner hervorragenden Technik sowie seines edlen Temperaments schnell entwickelt und verbreitet. Auf den weltweiten Ballettbühnen sind chinesische Tänzer*innen längst zu einer bedeutenden Kraft geworden. Sie gewinnen Medaillen bei renommierten Wettbewerben und bekleiden Schlüsselrollen in internationalen Spitzenensembles – ihr Talent strahlt mit unübersehbarer Brillanz.
In der vergangenen Woche fand die „Gala der Chinesischen Ballettstars“ im Großen Saal des Internationalen Tanzzentrums Shanghai an zwei Abenden hintereinander statt. Elf junge Tänzerinnen und Tänzer, die bei elf weltweit führenden Ballettkompanien engagiert sind – darunter Ensembles aus Großbritannien, den USA, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Norwegen – zeigten dort ihr Können.
Auf dem Programm standen klassische Pas de deux aus Meisterwerken wie „Der Nussknacker“, „Dornröschen“, „Don Quijote“, „Giselle“, „Coppélia“ u.s.w. Zugleich präsentierten sie zeitgenössische Kreationen von Choreografenlegenden wie John Neumeier, Christopher Wheeldon und Kaloyan Boyadjiev.
Besonders bemerkenswert war, dass sechs der elf Stars die Position des Ersten Solisten in international bekannten Ballettkompanien bekleiden. Xia Jun, ehemaliger Erster Solist beim Finnischen Nationalballett und historisch erster chinesischer Erster Solist beim Semperoper Ballett Dresden, sowie Lin Xue, erste chinesische Primaballerina beim Hamburg Ballett, stehen beispielhaft für diese neue Generation, die international neue Maßstäbe setzt.
Über die Hälfte der Stars begann ihre Karriere in Shanghai. Xia Jun absolvierte sein Studium z. B. an der Shanghaier Tanzschule (Shanghai Dance School), während Sun Jiayong, der nacheinander bei drei großen Schweizer Kompanien – dem Ballett Zürich, dem Ballett Basel und dem Béjart Ballet Lausanne – engagiert war, Tanz an der Tongji-Universität (Tongji University) studierte. Ihr internationaler Erfolg setzt die Tradition von Shanghaier Tänzer*innen fort, chinesische Ballettgeschichte auf der Weltbühne zu schreiben.
Ein Tänzer und eine Tänzerin bei ihrer Probearbeit eines Pas de deux. [Foto: Shanghai Observer]
Begleitend zur Gala veranstaltete das Internationale Tanzzentrum Shanghai eine Reihe von Kunstförderungsprogrammen für Publikum in verschiedenen Altersgruppen und mit unterschiedlichem Kenntnisstand. Diese sollten Tanzbegeisterte für die Kunst des Balletts faszinieren und ihre Fähigkeiten fördern. Spezielle Angebote für junge Nachwuchstänzer*innen fokussierten auf den Austausch von Erfahrungen aus Probenarbeit und Bühnenerfahrung bei Weltklasse-Ensembles – professionelle Einblicke, die sie auf ihrem Weg zu höchsten künstlerischen Zielen unterstützen.
Quelle: Shanghai Observer